Bevor ich meine
Kinder bekommen habe, gab es immer gute Tipps und Erzählungen, wie man Kindern
beibringt, dass sie nicht an den Herd gehen. Gefühlt hat das bei jedem Kind
geklappt. So wie bei allen anderen Ratschlägen. Ausschließlich erfolgreiche
Eltern in freier Wildbahn. Ich fühlte mich gut gerüstet.
Die letzte Episode,
bei denen ich mal wieder meinen Räuberlingen beibringen wollte, dass der Herd
echt nicht das allergünstigste Spielzeug ist, lief so ab:
Beide Schlingel
stehen am Herd und spielen daran rum. Sie können mittlerweile die Herdsicherung
öffnen. Wir haben drei davon, die jetzt
eher weiße Deko sind als Funktion haben. Sie sind ausgeleiert und das System wurde
erkannt. Seitdem werden sie ins Spiel einbezogen. Außerdem gibt es Drehknöpfe
für Temperatur, Gradzahl und so weiter.
Sechs Stück. Für jeden drei zur Auswahl. Das ist super. Für meine
Kinder. Nicht für mich.
Ich rufe
nachdrücklich: "Nein! Weg vom Herd!". Sie zucken zusammen, lassen
kurz los, kichern auf und grinsen mich an. Danach spielen sie weiter. Soviel
zur mütterlichen Autorität. Seufz.
Es soll Brötchen
geben, also heizt der Ofen gerade vor. Knöpfchen steht da vor, schaut mich an
" 'eiss? 'eiss?" (Mein Kind ist leicht frankophil.) "Ja, Knöpfchen, da drin ist es
heiß!" Knöpfchen grinst, beugt sich
vor, fässt mit der Hand an die Glasscheibe. " 'eiss!!" Kicherkicher.
Es ist gut, dass die Scheibe isoliert ist und die Herdklappe draußen nicht dazu
führt, dass er sich die Hand verbrüht. Aber das Verständnis von
"Heiss" wird damit nicht gefördert. Rakete drängt sich plötzlich
neben mich und rennt voll Karacho gegen
den heißen Herd und lacht dabei. Okay, auch er hat den Herd noch nicht als
gefährlichen Gegenstand erkannt. Doppelseufz.
Wenigstens hören sie
mittlerweile einigermaßen, wenn ich den Herd öffne. Tatsächlich habe ich sie
dazu gebracht, unter vielen vielen Ermahnungen, "Stops" und
"Halts" ungefähr eineinhalb Meter von mir entfernt stehen zu bleiben,
bis ich alles aus dem Herd geholt und die Klappe geschlossen habe. Aber sofort danach geht es los. Sie rennen
heran, schauen in den Ofen, fassen gegen, kichern und rufen " 'eiss?!
'eiss?!"
Ich überlege, das
immer noch heiße Brötchen ganz leicht an
die Hand zu drücken. Es ist bereits so abgekühlt, dass nichts verbrennen kann,
aber es ist noch durchaus unangenehm warm. Gesagt, getan. Knöpfchen und Rakete
zucken kurz zusammen. Fangen an zu lachen, hängen sich an die Herdklappe und
Rütteln daran rum.
Das war wohl
nichts...
Angeblich lassen
andere Kindern den Herd ja schon in Ruhe, wenn man die Hand zwei Zentimeter in
die Nähe der heißen Klappe von außen bringt und nachdrücklich "Heiss"
und "aua" sagt. Meine Kinder jedoch finden das einfach nur witzig.
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