Freitag, 28. September 2018

Nur die Fürze geben Würze

Jungs haben ein besonderes Verhältnis zu den körperlichen Gerüchen. Haare werden nur selten gewaschen, meist unter äußerster Vermeidung von Wasser und Shampoo. Lieblingssachen werden solange getragen, bis sie ein Zeugnis jeglicher Aktivität der letzten 14 Tage darstellen und schon von alleine brav in der Ecke stehen. Ein Zimmer ist erst wirklich gemütlich, wenn es nach Kind müffelt.
Besondere Aufmerksamkeit erhält jedoch alles rund um die alltäglichen Ausscheidungen.


Wenn man einen Jungen fragt, wie die Schule war, bekommt man solche varianten- und inhaltsreichen Aussagen wie: "Schön.", "Weiß nicht.", "Hab ich vergessen.", "Keine Ahnung." Es sei denn, jaaa - ein Klassenkind hat im Unterricht gefurzt! DAS wird in epischer Breite erzählt unter Benennung sämtlicher Details. Sage noch einer, Y-Chromosomenträger reden nicht gern! Quatsch, es kommt nur aufs Thema an. Dann blüht die Fantasie und der Wortschatz.

Nun ist Madame X ja nicht die leibliche Mama der großen Jungs, sondern nur die Freundin des Papas. Da ist gewisses Grenzen antasten vorprogrammiert. Sporty scheint gerade wieder eine "Ich-bin-mal-ganz-doll-cool-und-frech"-Phase zu haben. Das ist in Ordnung, das braucht das Kind. Diesmal sieht das so aus, dass sich Sporty auf den Boden wirft, auf dem Rücken rumkugelt - so wie Breakdance, nur deutlich weniger elegant - und dann plötzlich mich anfurzt. Natürlich bin ich angemessen entrüstet und wedel den Gestank weg. Selbst wenn keiner vorhanden ist. Einsatz muss gewürdigt werden.

Ein besonderes Highlight ist auch immer das Wickeln der kleinen Brüder. Sporty und Mr. Lässig können sich regelmäßig über den Gedanken beömmeln, dass die Kleinen mich anfurzen, anpinkeln oder - am Schönsten - anscheißen. Das Faible dafür kommt natürlich aus der Zeit, als die Zwillinge noch klein waren. Damals gabs Zäpfchen bei Fieber. Und natürlich, so als ungeübte Frischlings-Mama, sind mir diese Torpedos manchmal auch wieder rausgeschossen. Samt Beiwerk. Die Augen der Großen hätten nicht stärker vor Freude glänzen können. Die Wickelzeiten wurden regelrecht herbeigesehnt. Und noch heute werden Rakete und Knöpfchen angefeuert, dass sie doch - bitte bitte - lospinkeln könnten.

Gelegentlich haben ja auch die Kleinen Blähungen.
Zwei kleine Kinder.
Zwei große Kinder.
Was liegt da näher, als dass sich die Großen mit den Kleinen bewaffnen und sich gegenseitig die Popos ins Gesicht halten. Babys sind als vielfältige Spielzeuge zu gebrauchen.

Hach ja. Fürze sind toll.
Der Große ist jetzt in der 5. Klasse und versteht langsam Erwachsenenwitze. Das nächste Level beginnt.

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