Mittwoch, 27. Februar 2019

Fabelhaftes Familienbett

Das Familienbett ist eine idyllische Angelegenheit. Alle schlafen zusammen, die Kids sind geborgen und bekuschelt, schlafen ruhiger und wenn doch einmal etwas ist, kann Mama oder Papa ganz schnell helfen und ganz schnell wieder einschlafen. Es ist bedürfnisorientiert und modern.

Soweit die Theorie....

Wir haben ebenfalls ein Familienbett. 


Damals aus ganz praktischen Gründen nach der Geburt eingerichtet, damit ich beim Stillen nicht immer aufstehen muss. Sind ja schließlich auch zwei, gefühlt war ich eine Milchkuh im Dauereinsatz. Und da wir bis heute noch kein Kinderzimmer für die Kleinen haben, geht es eh nicht anders. Unser Familienbett ist in eine Nische gezimmert und wird von Regalen und Treppengitter begrenzt. 
Grundsätzlich ist es wirklich schön. Wenn denn Knöpfchen und Rakete ruhig schlafen würden. Wenn…! 

Ich bin immer wieder neidisch, dass es Kinder gibt, die wohl schon mit 6 Wochen durchschlafen. Meine haben viele Talente, aber Ruhe gehört nicht dazu. Schlaf erst recht nicht. Tagsüber ist man offensichtlich so sehr mit Spielen beschäftigt, dass man nachts trinken muss. Knöpfchen um 23 Uhr und 3 Uhr, Rakete um 1 Uhr und manchmal um 4 Uhr. Halleluja, meine Augenringe machen den Pandas Konkurrenz. Und das sind nur die normalen Nächte. Die unnormalen mit Kotzeritis, Husten und Dauerschnupfen nehme ich mal raus, alle Eltern kennen das. Wobei ich wesentlich schneller wach werde als Papa Nerd. Leider. Sehr Leider.
Und dann gibt es die Nächte, in denen die Kinder rumtoben. In einem Familienbett haben  hautnah alle etwas davon. Knöpfchen beispielsweise sitzt dann auf der Matratze, zieht seinen Schlafsack aus und beginnt Turnübungen zu machen. Besonders beliebt als Spielgerät ist Madame X. Da walzen sich dann mal eben grinsende und glucksende 12 Kilo über Beine und Po. Von rechts nach links und von links nach rechts. Sich über Mama rüberdrehen macht Spaß. Auch immer beliebt: Sich an meine Seite stellen und volle Kanne auf meinen Bauch plumpsen lassen. Von Tiefschlaf auf Hellwach in einer Sekunde, das schafft sonst nichts anderes so schnell. Und dann kommt ein kleines Gesicht ganz nah an meine Nase, stupst mich mit dem Nuckel an und nuschelt „Noma Mama? Noma“. Nein, Knöpfchen. NICHT nochmal! 
Rakete wiederum belegt Papa gern. Auch er lässt sich gerne über den in Seitenlage liegenden Papa Nerd fallen. Und spielt dann mit der Jalousie. Klimperklimperknall. Juchhuu, ein kleines Kind ist glücklich. Und wir sind hellwach. Und die Jalousie ist bereits mächtig verbogen. Ich wusste, wieso wir nur die für 10 Euro aus dem Ausverkauf nehmen. Als besonderes Highlight sind manchmal beide Kinder wach. Und dann geht’s rund. Neben den akrobatischen Übungen verabreden sich beide zum Ausräumen meiner Fächer. Ich habe unser sehr kleines Schlafzimmer von 6 qm so designt, dass hinter dem Bett in der Nische auf einem Podest ein Ikearegal steht. Mit diesen schönen Stoffboxen drin. Wir haben nämlich keinen Platz für einen Kleiderschrank. Und so steht das Regal an der schmalen Ecke des Bettes und füllt die Nische zum Ende hin aus. Es sieht gut aus, wirklich stylisch, ich muss mich selbst loben. Jedoch gibt es zwei kleine Fehler im Design.  Sie heißen Knöpfchen und Rakete. Und so fliegen nachts meine Gürtel und meine Schals, meine Blusen und meine Hosen durch das Bett. Denn da kommen die beiden ran. Na ja, kann man ja als frisch gebackene Mama nicht unbedingt wissen. 
Außerdem kommt gegenseitiges Abkitzeln um 2 Uhr nachts immer gut. Für Knöpfchen und Rakete. Nicht für uns. 
Wir haben übrigens zur Geburt der Zwillinge so eine wunderschöne Schildkröte bekommen, die Tranquil Turtle. Sehr zu empfehlen, unsere Kinder lieben sie, aber tranquil ist da nichts mehr. Man kann die Musik nämlich auf laut stellen und dann mit den Knöpfen Diskofeeling erzeigen. An. Aus. An. Aus. An Aus. An Aus. 

So geht das stundenlang mit den Rabauken.

Nach so einer Nacht kann man mir Kaffee intravenös geben, das bringt auch nichts mehr. Und Knöpfchen und Rakete schlafen pünktlich 30 min, bevor mein Wecker geht, ein. Und da liegen meine (B)Engelchen, als ob nichts gewesen wäre. 

Familienbett ist toll. So ruhig, friedlich und entspannend. 

Ich mag es trotzdem.




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