Eigentlich sind
meine Kinder gerade gesund. Außer die regelmäßige Kotzeritis aller 47 h. In die
Kita dürfen sie erst wieder, wenn sie 48 h symptomfrei sind. Das erreichen wir
bereits seit 1,5 Wochen nicht. Aber ansonsten geht’s ihnen gut. Im Gegensatz zu
mir. Ich schleppe mich immer noch mit einer schweren Bronchitis durch den Tag.
Also kein Spielplatz, kein Garten, kein Spaziergang für die Kleinen, da es mir
zur Zeit zuviel ist. Dementsprechend unausgelastet sind sie. Aber dem kann man
ja versuchen, entgegenzuwirken.
Auf dem heutigen
Kinderbespaßungsprogramm steht Malen.
Meine Kleinen haben
zu Weihnachten von meiner Freundin und Mama meines Patenkindes wunderbare
Filzstifte geschenkt bekommen. Ihr Mädchen ist 8 Monate älter als meine
Rabauken und das hat den Vorteil, dass sie in einigen Sachen bereits früher
recherchiert hat und ich von ihrem Wissen profitieren kann. Und so sind die
Stifte bei uns eingezogen. Bunt, auswaschbar, gut zu greifen und mit
unverwüstlicher Spitze.
Diese werden also
heute das erste Mal herausgegeben. Da Knöpfchen und Rakete noch weit entfernt
von Gerhard Richter oder Wassily Kandinsky sind, reicht großzügig auf dem Küchenboden ausgelegtes Zeitungspapier als Verschönerungsobjekt. Rakete
entdeckt erst einmal die Werbeanzeige von Nissan und ist hin und weg. ‚Augo!
Augo!‘ Ja Schatz, da ist ein Auto. Knöpfchen findet die Kappe seines grünen
Filzstiftes sehr spannend und übt das Aufstecken und Abmachen, Aufstecken und
Abmachen, Aufstecken und Abmachen. Alles okay, Hauptsache, sie sind
beschäftigt.
Dann wird mit Malen
begonnen. Beide stricheln über das Zeitungspapier voller Freude. Natürlich sind
sie von Rändern noch völlig unbeeindruckt und so landet die Hälfte auf dem
Linoleum. Aber egal. Wischen, fertig. Ich vertiefe mich für eine Runde Clash of
Clan in mein Tablet. Noch während mein einer Angriff läuft, sehe ich, wie
Rakete die Küchenmöbel anmalt. Ich beende also das Spiel und versuche, ihm zu
erklären, dass ich keine Farbe an den Möbeln möchte. Zwar kann man alles
abwischen, aber sie malen ja auch gelegentlich mit Wachsmalstiften. Nachdem
bereits die Spüle, der Geschirrspüler, die Klappe vor dem Müll und 3 Schubladen
verziert sind, kann ich Rakete langsam bewegen, sich doch wieder dem Papier
zuzuwenden. Und sehe Knöpfchen. Er untersucht gerade, wie sich wohl die
Stiftspitze im Gesicht anfühlt. Sein rechtes Auge ist bereits dezent grün
umrandet, sein linkes Ohr hat ein Punktemuster erworben. Auch hier versuche ich
sanft darauf einzuwirken, dass Stifte nicht zum Gesicht Bemalen sind. In 3 Jahren
werden Sie die Ironie bei einer geschminkten Mama erkennen.
In der Zwischenzeit
hat Rakete seine Puppe Krümel angemalt. Und Knöpfchen steckt Rakete den grünen
Stift ins Ohr. Rakete bemalt seine Hände. Und untersucht mit dem roten Stift
die Nase. Und beide malen plötzlich meine Joggingshose an. Ich gebe auf. Dann sind
wir halt alle bunt. Inklusive Klamotten.
Abends machen Papa
Nerd und ich die beiden Mäuse bettfertig. Rakete hat die Nase voller Rotz. Also
putze ich sie und bekomme erstmal einen Schreck. Blutroter Popel kommt heraus.
Aber es war nur die rote Filzstiftfarbe.
Plötzlich schnappt
sich Knöpfchen die feuchten Waschlappen, die eigentlich für ihre Popos gedacht
sind und beginnt, die Striche an den Möbeln abzuwischen. Und Rakete macht mit
und wischt die Striche auf dem Boden weg. Okay, beide versuchen es nur, aber immerhin.
Und ich filme schnell, denn man braucht Beweisvideos für die Teenagerzeit.
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